Der Kelch der Wiedergeburt


Der Kelch der Wiedergeburt ist die bedeutsamste Reliquie der Tempelpaladine. Über ihren Ursprung sei an dieser Stelle keine Verlautbarung zu machen. Aber die Tempelpaladine haben sie vor etwa 1500 Jahren mitgebracht. Sie wurde aufbewahrt in der legendären Nebelburg im westlichen Guur-Gebirge.

Im Krieg mit dem Mönch Ghutan und dem Schwarzen Spinnenheer wird die Nebelburg im Jahre 609 zerstört. Ghutan ist auf der Suche nach der Unsterblichkeit und unterliegt dem Irrglauben, daß der Pfad Ghembalas ihn nicht an sein Ziel führen würde. In seinem Wahn tut er alles, um den Kelch der Wiedergeburt in seinen Besitz zu bringen. Später wird er sich dem Dämonen Jotabeth verschreiben, von diesem getäuscht werden und untergehen, lebendig gefangen in einem Würfel 1111 Längen unter dem Erdboden.

Sein Heer erobert die Nebelburg. Nur sieben Tempelpaladine überleben den Kampf und ziehen sich in die Kapelle mit dem Kelch zurück. Ihre Lage schien hoffnungslos. Haruth war seinerzeit der 1. Kriegermagier der Tempelpaladine. In dem Wissen, daß der Kelch der Wiedergeburt nie in die Hände Ghutans fallen durfte, traf erdie schwere Entscheidung, den Kelch zu zerschlagen. Vor den Paladinen lagen 7 Scherben. Während die Spinnen gegen das Tor rannten, nahm ein jeder Paladin eine der Scherben an sich, bei seiner Seele schwörend, daß sie nie an die Mächte der Finsternis verloren gehen dürften. Dann unternahmen sie einen letzten Ausfall. In einem unbeschreiblichen Kampf, wissend, was auf dem Spiel stand, wenn sie scheiterten, gelang es, die Masse der Feinde zu durchbrechen. Allen, bis auf einen, Haruth stellte sich Ghutan, verlor sein Leben, seine Seele und seine Scherbe des Kelches, damit die anderen entkommen konnten. Fortan nach diesem Opfer nannte man ihn ehrfurchtsvoll den "Zerstörer und Bewahrer des Kelches".

Seit diesem Tag sind die 7 Scherben zerstreut. Eine Prophezeiung Enjanas besagt, daß ihre Zusammenführung erst am Ende der Zeiten geschehen wird, woraufhin der Kelch als eine dringend benötigte Waffe im Kampf gegen das Böse eingesetzt werden wird.

Bei der Verteilung der Scherben galt es, das höchste Maß an Sicherheit für die Relikte zu gewährleisten. Drei der Scherben blieben in dem Besitz der Tempelpaladine. Sie befinden sich in der neuen Hauptburg der Paladine, in Gwydions Feste auf Ferudon. Eine Scherbe wurden in die Silbernen Stadt zu den Hebräern gebracht. Zwar handelt es sich um ein heidnisches Artefakt, aber die Bedeutung der Scherben und ihre Macht war selbst den Hebräern bewußt, so daß deren sichere Verwahrung von vordringlichem Rang war. Zwei Scherben brachte man den Waldelfen von Bun-Shromandal, denn kein Feind hatte jemals deren Wald betreten und lebend verlassen. Es ist unklar, was mit den Scherben nach der Zerstörung des Elfenwaldes geschah. Sicher ist nur, daß sie dem Angreifer, König Ebron von Joniem, nicht in die Hände gefallen sind. Es heißt, daß die Elfen die Scherben nach Gantaara, der Fliegenden Stadt und Heim der Kristalldrachen, gebracht haben. Und die letzte Scherbe, jene die Haruth an Ghutan verlor, ihr Aufenthalt ist unbekannt.

Seit 700 Jahren durchziehen die Tempelpaladine die Lande auf der verzweifelten Suche nach Hinweisen auf die eine verbliebene Scherbe. Die Nachforschungen haben lediglich ergeben, daß Ghutan diese Scherbe wahrscheinlich an den Dämonen Jotabeth übergab. Und dieser wurde wie alle Mächte der Schwarzen Magie im Verlauf mit den Zauberern von Ka'al in Verbindung gebracht.

     
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